Was sind Proteine?
Proteine und Aminosäuren – Überblick
Proteine finden sich grundsätzlich in allen Zellen, denen sie ihre Struktur verleihen. Darüber hinaus sind die lebenswichtigen Stoffe an zahlreichen biochemischen Prozessen im menschlichen Körper beteiligt. Nicht zuletzt stellen die wichtigen Substanzen neben Kohlenhydraten und Fetten eine der drei Hauptnährstoffe dar. So werden Proteine auch als Nahrungslieferant genutzt. Pro Gramm liefern diese Makronährstoffe 4 Kilokalorien – genauso viele wie Kohlenhydrate und gut die Hälfte wie Fette. Chemisch handelt es sich bei Proteinen um große Moleküle, die aus einzelnen Bestandteilen, den Aminosäuren aufgebaut sind, von denen drei Arten unterschieden werden; essentielle Aminosäuren können nicht vom Körper hergestellt und müssen über die Nahrung zugeführt werden.
Zu diesem gehören folgende Substanzen:
- Leucin
- Isoleucin
- Lysin
- Tryptophan
- Valin
- Methionin
- Phenylalanin
- Threonin
Bei den so genannten “semi-essentiellen” Aminosäuren (Tyrosin, Cystein, Arginin, und Histidin, Asparagin, Glutamin, Glycin und Prolin) ist die Zufuhr über die Nahrung zum Beispiel bei Krankheit oder Schwäche notwendig bzw. können diese aus anderen Aminosäuren synthetisiert werden. Folgende Aminosäuren stellt der menschliche Organismus selbst her: Glycin, Glutaminsäure, Asparaginsäure, Alanin und L-Asparagin.
Proteine – Aufgaben, Funktion und Dosierungsempfehlungen
Als Baustoff für Gewebe und Zellen – zum Beispiel Blut, Muskelfasern und Organe – sind Proteine unentbehrlich für den menschlichen Körper. Auch Enzyme, Antikörper oder Hormone, beispielsweise Insulin, sind aus Aminosäuren aufgebaut. Einige Ernährungswissenschaftler setzen Proteine vermehrt zur Gewichtsreduktion ein, da das Eiweiß durch Anregung des Wachstumshormons insbesondere die nächtliche Fettverbrennung vorantreiben soll. Die regelmäßige Zufuhr von Proteinen ist besonders wichtig, da sich die Körperzellen ständig erneuern. Deshalb können einseitige Kostformen oder welche mit stark eingeschränkter Kalorienzufuhr dafür sorgen, dass Mangelerscheinungen auftreten. Außerdem baut der Körper in diesem Fall neben Fett langfristig auch wertvolle Muskelmasse ab. Insbesondere während des Wachstums kann sich Eiweißmangel schädigend auf die Gesundheit auswirken. Die empfohlene Proteinzufuhr liegt hier bei 0,9g Protein pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Erwachsene benötigen 0,8g.
Allerdings werden insbesondere in den westlichen Industriestaaten zu viele Proteine aufgenommen. Der Überschuss wird über die Nieren ausgeschieden, so dass Gesunde keine unerwünschten Wirkungen zu befürchten haben. Nierenpatienten sollten hingegen die Zufuhr von Proteinen einschränken. Darüber hinaus werden häufig besonders fetthaltige Proteinquellen genutzt, zum Beispiel Fleisch, Wurst und fetter Käse, so dass gleichzeitig auch die Gefahr der Gewichtszunahme steigt. Gute Alternativen stellen fettarme Fleischsorten, magerer Käse sowie Quark, Joghurt und Frischkäse dar.
Biologische Wertigkeit
Allerdings sind nicht alle Proteine, die mit der Nahrung zugeführt werden, gleich wertvoll. Als Kriterium für die Verwertbarkeit des Proteins wurde deshalb der Begriff der biologischen Wertigkeit entwickelt. Diese ist umso höher, je ähnlicher das Muster der im Nahrungsprotein enthaltenen Aminosäuren dem des körpereigenen Eiweißes ist. Der Wert gibt an, wieviel Gramm körpereigenes Protein aus 100 Gramm Proteinen in der Nahrung gebildet werden können.
Als besonders günstig präsentieren sich in diesem Zusammenhang Lebensmittel wie mageres Fleisch, fettarme Milchprodukte, Eier und Fisch, sowie pflanzliche Erzeugnisse (Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Getreideflocken). Die Kombination von bestimmten tierischen Lebensmitteln mit pflanzlichen Produkten kann die biologische Wertigkeit erhöhen, weil sich die in den Proteinen enthaltenen Aminosäuren gegenseitig ergänzen. Zu solchen Kombinationen gehören beispielsweise Mahlzeiten, die Rindfleisch und Kartoffeln oder Bohnen und Eier enthalten.